Kai Wessel

Foto: Kai Wessel, Sänger

Der Countertenor Kai Wessel wurde in Hamburg geboren und studierte Musiktheorie (Prof. R. Ploeger), Komposition (Prof. Dr. F. Döhl) und Gesang (Prof. Ute von Garczynski; Konzertexamen mit Auszeichnung) an der Musikhochschule Lübeck.

Parallel dazu kam ein externes Studium barocker Aufführungspraxis an der Schola Cantorum Basiliensis bei René Jacobs, dessen Assistent er bei Bearbeitungen mehrerer Opern war.

Er errang Preise beim VdMK-Wettbewerb Berlin (u.a. Sonderpreis des Deutschen Bühnenvereins für die beste Interpretation eines zeitgenössischen Werkes) und des Concours Musica Antiqua des Flandern-Festivals Brugge und erhielt Stipendien von der Studienstiftung des Deutschen Volkes und dem DAAD (Fortbildung bei Peter Kooij, Holland).

Kai Wessel gehört zu den führenden Vertretern seines Fachs, eingeladen von Orchestern und Dirigenten in aller Welt (u.a. von Philippe Herreweghe, Nikolaus Harnoncourt, Gustav Leonhardt, Jordi Savall, Ton Koopman, William Christie, Nicholas McGegan, Reinhard Goebel, Masaaki Suzuki, Martin Haselböck, Hermann Max, Michel Corboz, Hans Werner Henze, Kent Nagano, Sylvain Cambreling, Arturo Tamayo, Heinz Holliger, Peter Rundel), dokumentiert durch Rundfunk-, Fernseh- und über 90 CD-Aufnahmen.

Operngastspiele führten ihn an die Häuser in Barcelona, Nizza, Hamburg (UA B. Friedrich, Lancelots Spiegel), Hannover, Berlin (Deutsche Oper, UA Isabel Mundry, Ein Atemzug – Odyssee), München (UA Jörg Widmann, Babylon), Dresden, Stuttgart, Freiburg, St. Gallen und an das Theater Basel, dem er von 1994 bis 2004 als Gast verpflichtet war. Dort wirkte er mit unter der Regie von Herbert Wernicke (Theodora, Aus Deutschland, Giulio Cesare, Wie liegt die Stadt so wüste, Actus tragicus, Israel in Egypt), Joachim Schlömer (als Orfeo in Chr. W. Glucks Orfeo ed Euridice und als Andy in der UA von Olga Neuwirths Lost Highway in Co-Produktion mit dem Steirischen Herbst Graz 2003), Karin Beier und Claus Guth (als Armenischer Knabe in der UA von Klaus Hubers Schwarzerde). Ebenso trat er in Bühnenproduktionen bei Festspielen für barocke oder zeitgenössische Musik auf, wie den Händel-Festspielen in Göttingen (Joacim, Unulfo, Arsace, Giulio Cesare), Halle (Unulfo, Bertarido) und Karlsruhe (Giustino, Cleofe), in Schwetzingen (UA S. Sciarrino, Luci mie traditrici, UA G.F. Haas, Thomas), Wien und Salzburg, Amsterdam und Venedig (M. Kagel, Aus Deutschland), Innsbruck, Bregenz (UA G.F. Haas, Die schöne Wunde) und Zürich (UA R. Irman, Poem ohne Held). Für seine Stimme wurden Werke geschrieben von A. Schlünz, R. Saunders, K. Obermüller, M. Kagel, H. Holliger, K. Huber, M. Pintscher, S. Gervasoni, Ch. Czernowin u.a.

Kai Wessel ist Professor für Gesang und Historische Aufführungspraxis für Sänger an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Im Rahmen dieser Tätigkeit und der als Lehrender für Gesang an der Konservatorium Wien Privatuniversität (2006–2012) erfolgten Wiederaufführungen von Francesco Pistocchis Pastorale Il Narciso (WDR) und Antonio Caldaras Oratorium Il Batista (WDR) unter seiner Leitung. Seit September 2014 ist Kai Wessel auch Dozent für Gesang mit Schwerpunkt zeitgenössische Vokalliteratur an der Hochschule der Künste Bern. Kai Wessel ist Herausgeber zahlreicher Vokalwerke des Barock (J.W. Franck, F.A.M. Pistocchi, J.Ph. Sack, G.Ph. Telemann u.a.) bei der Edition Walhall und Mitherausgeber des Schott-Campus-Bandes Der Countertenor.

www.kaiwessel.com

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